Arten, Kosten, Vor- & Nachteile des Heizens mit Strom
Eine Stromheizung zu kaufen, kann eine moderne und bequeme Lösung sein – doch spart das Heizen mit Strom tatsächlich Kosten? Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten, mit Strom zu heizen, über die Rentabilität verschiedener Heizsysteme und ihre Umweltbilanz. Finden Sie heraus, ob sich das Heizen mit Strom für Sie lohnt!
Kostenanalyse: Was kostet Heizen mit Strom?
Das Heizen mit Strom kann auf den ersten Blick teuer erscheinen. Jedoch bietet es je nach Situation und Nutzungsmöglichkeit Vorteile, die die Kosten relativieren können. Hierfür vergleichen wir sowohl die Betriebskosten als auch die Kosten für die Anschaffung einer Stromheizung in Bezug zu traditionellen Heizmethoden wie Gas, Öl oder Pellets.
- Anschaffungskosten & Installation:
Die Anschaffungskosten für elektrische Heizsysteme sind oft niedriger als die für Gas- oder Ölheizungen. Zudem werden elektrische Heizungen wie Infrarotheizungen oder elektrische Fußbodenheizungen relativ günstig installiert. Im Vergleich zu traditionellen Heizungen erfordern elektrische Heizsysteme keine komplexe Infrastruktur wie Rohrleitungen oder Tanks. Dies senkt die Installationskosten erheblich.
- Kosten für die Wartung
Die Wartungskosten für elektrische Heizsysteme sind tendenziell geringer. Ihre Funktion hängt weniger von beweglichen Teilen (Brenner, Pumpe usw.) ab. Ihre einfache Bauweise verleiht ihnen in der Regel eine lange, störungsfreie Laufzeit. Die jährliche Inspektion, die bei anderen Heizungstypen vorgeschrieben ist, entfällt bei Stromheizungen.
- Betriebskosten im Vergleich
Mögliche Einsparungen durch Photovoltaik-Nutzung
Die laufenden Kosten für Stromheizungen werden günstiger, wenn Sie über Eigenstromerzeugung nachdenken. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie die hohen Kosten des Netzstroms umgehen.
Rechnet sich eine Elektroheizung für Ihre Wohnverhältnisse?
Wärmebedarfsermittlung vereinbaren.
Umweltaspekte: Wie nachhaltig ist Heizen mit Strom?
Entscheidend für die Nachhaltigkeit ist die Herkunft des Stroms und die Effizienz des Heizsystems. Wird der Heizstrom selbst produziert oder stammt er aus regenerativen Energiequellen, sind elektrische Heizsysteme eine umweltfreundliche Option zu Öl oder Gas. Im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen können sie in Bezug auf die CO2-Bilanz deutliche Vorteile bieten.
Wenn der Strom aus Wind-, Solar- oder Wasserkraftwerken stammt, liegt die CO2-Emission in der Regel unter 50 Gramm pro kWh. Ein Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt, dass fossile Heizsysteme durchschnittlich etwa 200 bis 300 Gramm CO2 pro kWh Wärmeenergie emittieren, während Holzpellets mit etwa 50 bis 100 Gramm CO2 pro kWh etwas besser abschneiden.
Wenn Sie Ihre Elektroheizung mit Ökostrom betreiben, unterstützen Sie außerdem die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien. In Deutschland liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im Jahr 2023 auf über 50% (Bundesnetzagentur). Dieser Aufwärtstrend wird durch staatliche Förderungen und Investitionen in grüne Technologien weiter verstärkt.
Zusätzlich zur besseren CO2-Bilanz und der Nutzung von Ökostrom gibt es auch Fortschritte bei der Energieeffizienz von Heizsystemen. Der Einsatz moderner, energieeffizienter Heiztechnologien und smarten Steuerungssystemen trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei, was wiederum die Umweltbelastung verringert.
Wie effizient sind strombetriebene Heizsysteme?
Strombetriebene Heizsysteme können sehr effizient sein, wodurch sie besonders rentabel heizen. Die Effizienz hängt jedoch stark von der Art des Systems und der spezifischen Anwendung ab. Wir betrachten einige Heizsysteme im Hinblick auf Kosten und Nutzen.
- Infrarotheizung:
Infrarotheizungen nutzen Infrarotstrahlung, um direkt Objekte und Personen im Raum zu erwärmen, anstatt die Luft zu erwärmen. Diese Technologie ist besonders effizient in gut isolierten, kleineren Räumen oder als Zusatzheizung in großen Hallen. Erfolgreiche Anwendungen finden sich in modernen Wohnungen und Bürogebäuden. Infrarotheizungen übertragen Wärme direkt an die Luft und sind deswegen besonders effizient.
- Wärmepumpen:
Wärmepumpen extrahieren Wärme aus der Umgebungsluft, dem Boden oder dem Wasser und übertragen diese ins Gebäude. Sie gelten als eine der effizientesten Heiztechnologien, da sie mehr Wärmeenergie liefern, als sie elektrische Energie verbrauchen. Wärmepumpen sind besonders effektiv in gut isolierten Neubauten oder Passivhäusern. Nach Angaben des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) kann eine Wärmepumpe einen Wirkungsgrad (COP) von bis zu 4,5 erreichen, was bedeutet, dass sie 4,5 Mal mehr Wärme liefert, als sie an elektrischer Energie benötigt.
- Elektrokamine:
Elektrokamine simulieren den Look eines traditionellen Kamins und liefern zugleich Wärme. Diese Systeme sind vor allem als dekorative Zusatzheizung in Wohnräumen beliebt. Ihre Effizienz ist im Vergleich zu anderen elektrischen Heizsystemen gering, da sie meist als Zusatz- oder Akzentheizung verwendet werden. Elektrokamine eignen sich für kleinere Räume, bieten jedoch keine signifikanten Energieeinsparungen.
- Elektroheizungen:
Dazu gehören elektrische Radiatoren und Heizkörper, die Wärme durch Strombetrieb erzeugen. Diese Systeme sind einfach zu installieren und können in nahezu jedem Gebäude eingesetzt werden. Ihre Effizienz variiert je nach Modell und Nutzung. Moderne elektrische Heizkörper bieten eine gute Regelbarkeit und sind effizient in gut isolierten Gebäuden.
Für wen lohnt sich das Heizen mit Strom?
Das Heizen mit Strom kann sich besonders lohnen für Haushalte und Gebäude, die von den spezifischen Vorteilen dieser Heiztechnik profitieren. Dazu zählen vor allem solche mit günstigen Stromtarifen, moderne Neubauten und umweltbewusste Nutzer.
Diese Menschen können günstig mit Strom heizen:
- Menschen mit Wohnort im Norden bzw. mit günstigem Stromtarif: In Regionen wie Schleswig-Holstein, wo erneuerbare Energien stark ausgebaut sind und somit günstigerer Strom zur Verfügung steht, fallen die Betriebskosten für elektrische Heizsysteme niedriger aus. Überprüfen Sie Ihren Stromvertrag, zum Beispiel auf eine Nachtstrom-Option, vor dem Kauf einer Elektroheizung.
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Menschen, die in gut isolierten Neubauten oder in Passivhäusern wohnen: Diese Haustypen besitzen einen geringeren Wärmebedarf, wodurch die Betriebskosten der Elektroheizung geringer sind. Bei Altbauten, die oft weniger gut isoliert sind, müssen Sie mit höheren Heizkosten rechnen.
- Menschen, die in kleinen Wohnungen wohnen: Für kleine Wohnungen oder gut isolierte Räume sind elektrische Heizsysteme, wie Infrarotheizungen, sehr geeignet, da sie eine präzise und unmittelbare Wärme liefern. Große Einfamilienhäuser mit hohem Wärmebedarf profitieren oft von effizienteren Heizsystemen wie Wärmepumpen oder Gasheizungen, besonders wenn die Installationskosten durch den Umfang des Hauses höher wären.
Günstig Heizen mit Strom: Diese Aspekte sind wichtig! Unser Fazit
Heizen mit Strom kann sich lohnen, insbesondere in gut isolierten Neubauten, kleinen Wohnungen oder bei Nutzung von Ökostrom und Photovoltaikanlagen. Elektrische Heizsysteme wie Elektroheizungen, Infrarotheizungen und Wärmepumpen können mit erneuerbarer Energie betrieben werden und so umweltfreundlicheres Heizen ermöglichen. Allerdings sind die Betriebskosten meist höher als bei Gas- oder Ölheizungen. Die Entscheidung hängt also von individuellen Faktoren wie Gebäudetyp, Isolierung und Stromkosten ab.